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Flächen zum Weideland und zur Viehzucht. Zunächst kommt das
Pferd in Betracht. Rußland ist der pferdereichste Staat Europas,
und während in Deutschland erst aus 10 Einwohner 1 Pferd ge-
rechnet wird, in Frankreich aus 12, in Italien gar aus 27, steht der
Prozentsatz in Rußland mit 1 : 3 äußerst günstig da. Pserde werden
daher auch in großer Zahl ins Ausland verkaust und erzielen 2 bis
3 Millionen Rubel. Die Potockis und Orlows besitzen hier große
Flächenräume, aus denen der Tabuntschik oder Roßhirt unumschränkter
Gebieter ist; dreiviertel seines Lebens bringt er im Sattel zu, er
kennt keinen Schlaf, außer zu Pferde, und auch dann muß er, wie
er selbst sagt, mit dem einen Auge nicken, mit dem andern die Ta-
bune (Herde) bewachen. So hat er vielleicht 1000 Pserde unter-
such, von denen die Halste Zuchtstuten sind. Furchtbar ist der Kamps
der Hengste mit dem Wolf. Das besiegte Raubtier wird von der
Tabune umzingelt, von hundert Husen zermalmt und in hundert
Fetzen zerrissen. Außer den Pferden werden alle Arten von Tieren
gezüchtet, vom Schafe bis zum Kamel, und eine ähnlich großartige
Ausnutzung des Tierreichs wie hier, sagt v. Klöden, findet kaum
noch anderwärts zum zweitenmal statt. Manche Viehzüchter haben
4—6000 Stück Rindvieh in der Steppe, in der Gegend von Zaritzyn
zählt man über 100000 Stück Hornvieh, und die Menge von Talg,
welche diese Bezirke dem Auslande liesern, ist ungeheuer. Das Fett-
schwanzschas ergiebt in seinem wunderlichen Anhängsel allein 20 bis
30 russische Pfund. Die Herden sind das ganze Jahr hindurch im
Freien, während das Vieh in den centralen Gebieten 150, im
Norden sogar über 200 Tage hindurch im Stalle gefüttert werden
muß. Der spärliche Schneefall gestattet den Tieren, sast überall zu
ihrer Nahrung zu gelangen. Allerdings bringt die mangelhafte
Schneebedeckung einen anderen Übelstand zuwege. Die Kältegrade
sind enorm/ der Schutz für die Getreidepflanzen zu gering, demnach
baut man hier fast durchweg Sommerkorn. Wenn die Herde den
Winter hindurch draußen bleibt, so ist sie freilich den furchtbaren
Schneestürmen, den Wjugas, schonungslos preisgegeben, und ein
solcher Sturm hat 1827 300000 Pserde, 10000 Kamele und
1 Million Schafe vernichtet. Als Vorbote und Warnerin erscheint
die „Windhexe", ein Klumpen von zusammengeballten Stengeln, den
der Wind pfeilschnell dahinjagt. Dann bricht der Sturm los, der
tagelang anhält und dichtes Schneegestöber mit sich sührt.^ Die Luft
ist völlig undurchsichtig geworden, und man kann höchstens einige
Schritte um sich sehen. So hat man nur die Wahl, liegen zu
bleiben und vom Schnee begraben zu werden oder blindlings seinem
Treiben zu solgen. Die Herden werden entweder in die Schluchten
* Im Wolgadelta bis — 32° C.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Deutschland Frankreich Italien Wolgadelta —
11
ttonen noch heutzutage mit ganz beispiellos barbarischer Grausamkeit
sich abspielen und in den Martern der Hingerichteten an die klassischen
Folterprozeduren eines Atilius Regulus erinnern, und daß bei den
Empörungskriegen im Lande Menschenopfer gefordert werden, die
für unsere europäischen Begriffe etwas Schwindelerregendes haben.
So sollen bei der letzten Taipingrevolution vom Jahre 1850
dreißig Millionen Menschen umgekommen sein, und von Richthofen,
der 1868 nach China kam, überzeugte sich, als er die verwüsteten
und entvölkerten Länderstriche sah, daß diese Zahl nicht zu hoch ge-
griffen sei. Auch hier konnten wohl einem Napoleon, in dessen
Kriegen doch nur drei Millionen Soldaten ihr Leben eingebüßt hatten,
die asiatischen Verhältnisse etwas Sympathisches und für fein Ge-
wissen Beruhigendes haben. Wir müssen sodann noch zwei Stammes-
eigentümlichkeiten der Chinesen berühren, das ist ihr Schmutz und
der Bienenfleiß ihrer Gelehrsamkeit.
In San Francisco und in Australien spricht man ja schlecht-
hin von einer Chinesenpest und meint damit das zähe Vordringen
der unheimlichen bezopften Mongolen in den großen Verkehrcentren.
Etwas Pestartiges hat dieses Vordringen, weil da, wo Chinesen in
größerer Masse Hausen, die Europäer wegen der kolossalen Unreinlich-
keit der Söhne des Reiches der Mitte einfach flüchten müssen. So
werden z. B. in dem schönen gesunden San Francisco stattliche
Straßen nach und nach bei der zunehmenden massenhaften Einwan-
derung der Chinesen den Europäern entrissen und chinesiert. Schon
an und für sich hat der Chinese einen süßlichen, moschusartigen
Geruch, der ähnlich wie die Ausdünstung der Neger für europäische
Nasen fatal wird. Nun Heizen die Chinesen in ihrer Heimat nicht,
sondern ziehen es im Winter vor, durch mehrfache Umhüllungen
ihrer wattierten Kleidung dem Körper die nötige Wärme zu erhalten.
Die Kleider werden aber nicht weiter gewechselt, Reinigungsbäder
kennt man auch nicht, was Wunder also, daß unter 20 Chinesen
sicher 12 —14 hautkrank sind und daß dem Umsichgreifen dieser
ekelhaften Ausschläge das Rasieren in den unsäglich schmutzigen
Barbierstuben noch allen denkbaren Vorschub leistet.
Ein Grundzug des Chinesentums ist, wie ich schon sagte, der
Trieb zur Bildung und Gelehrsamkeit. Lesen und Schreiben ist
allen Chinesen geläufig, und mit Ehrgeiz drängt sich der begabtere
Teil zu den Ämtern der Staatsverwaltung, die aber nur den Ge-
lehrten offen gehalten werden. Diesen Grad der Gelehrsamkeit
müssen die Chinesen durch Prüfungen Nachweisen, und so ist mit
Recht China als Land der Prüfungen und Examina bezeichnet
worden. _ Die letzte Prüfung findet unter Vorsitz des Kaisers in
Peking statt, und unter den 5 — 6000 Angemeldeten erhalten nur
die 270 besten Prüflinge das Zeugnis als Staatsperson und damit
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: China San_Francisco Australien China Peking
10
37mal soviel Einwohner, nämlich etwa 55 Millionen. Man kann
sich denken, wie eifersüchtig man in diesem Gebiete auf die Ausnützung
des Raumes ist. Die ganze Gegend ist wie ein Garten, aber freilich
baumlos und bar aller Zier. Die Menschen benutzen Kanäle als
Verkehrsstraße und wohnen womöglich aus dem Wasser, um der Er-
tragsfähigkeit des Bodens nicht Abbruch zu thun. Und wie ist nun
die Sorge für den Ackerbau auf die Spitze getrieben! Schon Schiller
rühmt es ja, daß hier „der Pflug des höchsten Kaisers Hand ziere",
und wie in Venedig sich der Doge auf dem Bucentauro mit dem
Meere vermählte, so verrichtet hier der Kaiser symbolisch die Handlung,
die dem Lande am meisten frommt. Nirgend ist natürlich auch so eine
raffinierte Verwertung, ja man könnte sagen eine solche Jagd auf
Dungstoffe gebräuchlich wie hier in China, wo in der Aufsaugung
tierischer und menschlicher Exkremente eine ebenso lächerliche wie ekel-
erregende Beflissenheit an den Tag gelegt wird. Überall verpesten diese
sorgfältig angelegten Reservoirs der Fäkalien die Luft, und so erklärt
es sich auch, daß z. B. Shanghai, bei dem nun noch die niedrige
Lage in dem Alluvialboden dazu kommt, mit voller Wahrheit „das
Grab der Europäer" genannt ist.
Natürlich dreht sich hier aller Ackerbau um die Neiskultur,
Chinesen und Japaner gehören zu jenem großen Bruchteil der
Menschheit — es ist fast die Hälfte —, der sich von Reis nährt.
Und wie gefährlich ist es nun, wenn hier eine Mißernte eintritt!
Wir in Deutschland haben seit der Einführung des Kartoffelbaus im
18. Jahrhundert doch immer die zwiefache Grundlage der Volks-
ernährung durch Roggen und Kartoffeln, eine völlige Hungersnot ist
darum bei uns erheblich unmöglicher geworden; aber in China bringt
der Mißwachs des Reis sofort die ungeheuerlichsten Zustände des Elends
und der Verzweiflung zu Wege. Alle die Schreckensschilderungen, wie
wir sie aus dem Simplicissimus und den Chroniken des 30jährigen
Krieges kennen, werden dann wieder lebendig. Die Menschen nähren
sich von Baumrinde, ihre Haut wird schwarz und runzelig, und man
hört hie und da, daß Eltern ihre Kinder lebend verbrennen, um sie
dem Hungertode zu entreißen. Überhaupt tritt hier bei der mon-
golischen Rasse eine viel größere Fühllosigkeit zu Tage. Das Ans-
setzen der Kinder, die dann von den Missionen aufgelesen und gerettet
werden, ist ein scheußlicher Brauch in China. Bekundet so der
Chinese Stumpfsinn den eigenen Angehörigen gegenüber, so muß
man auch anerkennen, daß er persönlich in der Ertragung von
Schmerzen das denkbar Möglichste leistet. it Es ist staunenswert, was
für entsetzliche Operationen Vonseiten der Ärzte die Chinesen geduldig
über sich ergehen lassen. Darin prägen sich eben die Rassenunter-
schiede von dem Europäertum ganz auffällig aus.
Diese Fühllosigkeit bringt es mit sich, daß die juristischen Exeku-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Schiller B._Shanghai
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Bucentauro China Deutschland China China
17
afrika dagegen nördlich. Überhaupt kommt der Reisende in Afrika
aus den Rätseln und der Verwunderung gar nicht heraus. Flüsse,
Temperatur, Regenzeit, Flora und Fauna bieten so viel Staunens-
wertes und Unerklärliches, daß noch heute der Zuruf der alten
Römer gelten kann: Quid novi ex Africa? Der ganze Erdteil
macht den Eindruck des Ungeschlachten, wozu auch hauptsächlich die
geringe Zugänglichkeit der Küste beiträgt. Schon Sallust spricht von
dem „ungestümen, hafenlosen" Meer um Afrika herum, an der West-
seite der Sahara treibt der Passat den Flugsand in das Meer, so
daß man hier wie bei dem dänischen Stagen von einem Grab der
Schisser sprechen möchte; an der Küste von Guinea tobt eine un-
bändige Brandung, und das Rote Meer ist westwärts eingesäumt
durch gefährliche Korallenriffe. — Die Flüsse haben ferner meist die
fatale Eigentümlichkeit der Wasserfälle und Stromschnellen, und
größtenteils stellen sich die Fälle nahe der Flußmündung ein; denn
Afrika erscheint mit seinem Hochlandspanzer wie eine riesige Schild-
kröte; vom Hochlande herab ergießt sich der Strom in Fällen zum
Rande und ist also für die Schiffahrt unbrauchbar geworden. Zu-
dem war man bis vor kurzem über Ursprung und Kauf der Flüsse
völlig im Unklaren. Nicht allein der Nil erschien als sphinxartig,
so daß das Oapnt Nili quaerere geradezu die Bedeutung bekam, sich
den Kopf mit unergründlichen Dingen zermartern, sondern auch der
Niger galt als der „Fluß der Rätsel". Der Gegensatz der trockenen
und der Regenzeit trug viel zur Verwirrung bei. Bald erschienen
Flußverbindungen, die später nicht mehr vorhanden waren, und man
war im Ungewissen, ob nun wirklich der Benne zum Tschadsee ab-
fließe, ob Zambese und Kongo eine Bifurkation hätten und Schari
und Weißer Nil in Zusammenhang stünden. — Staunenswert waren
die Temperaturexcesse. Bei Murzuk, dem „Glutosen", war das
Wärmemaximum vorhanden, man fand also das Wortspiel für Afrika
ävev 9vqíxrjg (ohne Frostschauer) sehr glaubhaft, — und doch war
wieder in den Nächten die Abkühlung so stark, daß man diese Nächte
als den „Winter der Tropen" bezeichnen konnte. Drei Viertel des
Erdteils lagen in der Tropenzone, und dabei der Mangel an Wasser.
Allerdings mutmaßt man ja richtig in der Wüste1 das „Meer unter
der Erde", also das Quellwasser, und die Franzosen sprechen es
ganz deutlich aus, daß man Afrika mit dem Bohrer erobern müsse.
Das hervorsprudelnde Naß erscheine den verschmachtenden Neger-
stämmen als überzeugendste Kulturthat, und der Tuareg, der in
seinen blauen Shawl sein Antlitz vergräbt, damit doch nur nicht
die Feuchtigkeit des Atems entweiche, schone das liquid gold, das
Wasser, wie eine Zaubergabe und reinige sich nur mit Sand.
1 S. Anhang 2.
H a n fl cf e, Erdkundl. Aufsätze.
L
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Nili
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Africa Afrika Guinea Afrika Niger Tschadsee Afrika Afrika
67
Ferdinand v. Richthofen (geb. 1833), Eduard Sueß (geb. 1831)
und Albrecht Penck (geb. 1858) für die Lehre von der festen Erd-
oberfläche, Georg v. Neumayer (geb. 1826), der Begründer der
Deutschen Seewarte, Julius Hann (geb. 1839), der österreichische
Meister der Wetter- und Klimakunde, Friedrich Ratzel (1844—1904),
der die Anthropogeographie und politische Geographie erst wissen-
schaftlich auszugestalten begonnen hat, u. a. m.
I. Die Lust.
28. Höhen und Bestandteile. Die Land- und Wasserfläche der
Erde ist von der Lufthülle, der Atmosphäre, umgeben, deren Druck
wir mit dem Barometer messen. Man könnte sich denken, daß noch
bis zu 36000 Irin über der Erdoberfläche Luftteilchen vorhanden
wären, denn erst in dieser Höhe überwindet die Fliehkraft (vgl.
S. 50) die Schwerkraft. Einzelne Nordlichterscheinungen weisen auf
das Vorhandensein dünner Gase in 600, ja in 1400 Irin Höhe hin
(vgl. S. 54 o.); manche Sternschnuppen leuchten in 180 Irin Höhe auf,i
„leuchtende Wolken" (wie man sie seit dem Krakatau-Ausbruch 1883
kennt, vgl. Mz, S. 118, Anmerk. 3) erreichen wohl sicher 80 Irm.
Unbemannte Ballons mit selbstregistrierenden Apparaten sind bis zu
21^/g Irin (— 68° C.) aufgestiegen. In einem bemannten Luftballon
haben Artur Berfon und Reinhold Süring vom Königlichen
Meteorologischen Institut zu Berlin am 31. Juli 1901 alle bis-
herigen Fahrten übertroffen, indem sie sich dank Mitnahme von
Sauerstoff bis zu 9 Irm Höhe bei vollen Kräften erhielten und noch
in 10^2 km Höhe die Instrumente beobachteten (etwa 200 mm
Barometerstand bei — 52° C.).2 Auf die untere Schicht von etwa
20 km Dicke sind nach den Ergebnissen der neueren Ballonfahrten
alle die Erscheinungen beschränkt, die unsere Witterung ausmachen.
Von 100 Raumteilen Luft sind 78 Raum teile Stickstoff,
21 Sauerstoff, 0,03 Kohlensäure; dazu kommt eine schwankende
Menge Wasserdampf, sowie einige Bestandteile, die — wie das
Argon (0,94o/o) ■— in der neueren Chemie bedeutungsvoll geworden
sind (vgl. S. 54 0.). Ohne den Sauerstoff würde die Atmung aller
Lebewesen — und damit deren Dasein — aufhören; der Mensch
hat mehr als 170/0 Sauerstoff in der Luft nötig (vgl.^ oben),
13 km hoch dürfte für tierisches Leben die äußerste Grenze sein. * *
1 Vgl. auch Lingg's Erdprofil.
* Alle früheren Beobachtungen, wie z. B. die von Glaisher, sind unbrauchbar,
weil es zuverlässige Instrumente (wie das Aßmann'sche Aspirationspsychrometer)
noch nicht gab.
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TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Eduard_Sueß Eduard Albrecht Georg_v Neumayer Julius_Hann Friedrich_Ratzel Friedrich Artur_Berfon Reinhold_Süring Irm_Höhe
81
ist; in der Mitte des Nordatlantischen Ozeans zwischen 20 und 30"
n. Br. steigt er fast aus 38, und der warme Golfstrom führt 35%o
sogar noch über den 70. Breitenkreis hinüber. Das regen- und
slußarme Rote Meer hat sogar stark 40 "/oo, die kühle, von viel Fluß-
wasser gespeiste Ostsee dagegen an der Oberfläche bei Rügen nur
7%o, im Finnischen Meerbusen sogar weniger als !%<,.
Den Einfluß, den der Salzgehalt auf die Dichte des Meer-
wassers ijctt,1 kann man natürlich nur ermessen, wenn man Proben
verschiedenen Salzgehalts bei derselben Temperatur untersucht; denn
die Wärme, die der Verdunstung und damit der Steigerung des
Salzgehalts Vorschub leistet, trägt durch Ausdehnung zur Verminde-
rung der Dichte bei, und zwar meist in stärkerem Maße, so daß
Fälle, in denen warmes, salzreiches Wasser schwerer als kühles, salz-
armes ist und deshalb unter diesem liegt (wie zwischen Island und
Grönland, vgl. M2 16), verhältnismäßig selten sind. Das Unter-
sinken des nach der Verdunstung salzreicheren Wassers bringt tieferen
Schichten einen Teil der Oberflächenwärme, erfolgt aber im offenen
Ozean meist nicht einmal 200 in Lief, weil sich dort schon dichtere
Schichten befinden; anders in Nebenmeeren, wo der Zustrom kalten
Tiefenwassers voiu Polargebiet her fehlt (vgl. Mi 4). Während
chemisch reines Wasser bei 4" 0. die größte Dichte besitzt und bei 0"
gefriert, richten sich beim Meerwasser Dichte und Gefrierpunkt nach
dem Salzgehalt; schon wenn dieser 20%0 beträgt, hat es die größte
Dichte unter 0" und den Gefrierpunkt unter —1" 0., bei 40°/oo sogar
erstere bei —5°, letzteren bei — 2",3 0.; bei etwa 30%0 liegt das
Dichte-Maximum schon tiefer als der zugehörige Gefrierpunkt!
Bemerkenswert ist, daß das Meerwasser, namentlich bei der
Wellenbewegung, eine Menge Luft verschluckt, und zwar mehr
Sauerstoff (bis zu 35%, vgl. 28) als Stickstoff; ist das schon an
sich für die Kiemenatmung der Fische bedeutungsvoll, so komnlt noch
hinzu, daß kühles Oberflächenwasser besonders sauerstosfreich ist.
Eine schwierige Frage ist die Erklärung der bald mehr blauen,
bald mehr grünen Farbe des Seewassers. Eine große Rolle spielen
dabei die in ihnr schwebenden Teilchen, sei es Staub nahe der
Küste, sei es feines Plankton (s. M, 5) tut offenen Meere. Da
die Trübung in salzreichem, warmem Wasser schnell sinkt, so
erscheint dieses im allgemeinen tiefblau;1 2 bei viel trübender Masse
zeigt sich mehr grüne Färbung, während die roten und gelben
Strahlen vom Wasser schnell absorbiert werden. Abweichende
Farben, wie beim Gelben Meer vom Löß (vgl. 11 98, Anmerk. 3,
Mz 56, 57), bezeichnet der Seemann als „Verfärbung." 3
1 Vgl. Mz, S. 124, Anmerk. 1.
2 Vgl. dagegen M? 16, S. 15, Anmerk. 1.
3 Über das Meeresleuchten vgl. Mg, S. 124 oben.
Pah de, Erdkunde. V.
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Breitenkreis
Extrahierte Ortsnamen: Finnischen_Meerbusen Island
98
Spaltung wie an der chemischen Umsetzung beteiligen sich die
Pflanzen (auch mikroskopisch kleine Arten). Natürlich greift die
Verwitterung die in die Luft ragenden Gebirge, namentlich nackte
Felsen, am meisten an, wobei es allerdings auf die Natur des
Gesteins ankommt. Der Fels wird zum Steinschutt, dieser schließlich
durch chemische Veränderung der tonerdehaltigen, mit Pflanzenresten
vermischten Stoffe zur Erdkrume; der „Bildung der Ackererde durch
die Tätigkeit der Regenwürmer" galt Ch. Darwin's letztes Buch (1881).
Schwerkraft, Wind und Wasser arbeiten daran, neuen Felsboden
bloßzulegen. Die groben Verwitterungstrümmer rollen an den Ab-
hängen herunter und bleiben am Fuße liegen, wenn fließendes
Wasser fehltsi die feineren Teilchen erfaßt der Wind; den meisten
Schutt führt aber das Wasser (als Eis und in flüssiger Form) fort.
Zu dieser Abfuhr der Verwitterungsstoffe (Denudation) tritt die
nagende, ausfurchende Tätigkeit von Wind und Wasser (Erosion).
Dem steht gegenüber die Ablagerung der Trümmer, sei es am
Orte der Entstehung (Eluvium)? oder an anderen Stellen (Alluvium).
39. Windwirkung. In Wüsten und an Küsten zeigt sich die
Arbeit des Windes in ihrer ganzen, erst in den letzten Jahrzehnten
gewürdigten Bedeutung.
Wenn der nackte, trockene Wüstenboden durch Verwitterung
stark gelockert istf so wirbelt der Wind den Sand und den ganz
feinen Staub in ungeheuren Massen auf und trägt sie weit fort;
durch Wegräumung dieser kleinen Verwitterungstrümmer höhlt er
Bodenflächen und Felswände aus, eine Wirkung, die er durch das
Sandgebläse auskratzend noch verstärkt (Korrosion). Die reine Fels-
wüste, die mit Blöcken übersäte Hammada (s. Mz 4h), die mit
abgeschliffenen Quarzstücken und Quarzsand bedeckte Kieswüste und
die reine Sandwüste erscheinen als verschiedene Entwicklungsstufen
der Umgestaltung. In der Sandwüste ist der Flugsand entweder
weithin ausgebreitet oder zu Dünen aufgeworfen, die manchmal mehr
als 100 m hoch sind und bei unveränderter Windrichtung langsam
fortrücken. In zentralen Ländern (vgl. Nsi 67, Mz 52, 57) ist
durch Staubablagerung der Steppenboden (zumeist Salzsteppe) ent-
standen, der sich bei späterem Auslaugen durch Flüsse in den frucht-
baren Löß verwandelt (vgl. -M-; 5b).
Das Meer spült den Sand auf die Küsten; ist er dort ge-
trocknet, so trägt ihn der Seewind landeinwärts/wobei die kleinsten
Hindernisse des Bodens oder Pflanzen die, Diinenbildung befördern. 1
1 Ms vereinzelte Erscheinungen gehören dahin die „Bergstürze".
2 Lehm und Latent (vgl. M, 66), dazu noch Gebirgsschutt abflußloser Becken.
2 Tie Zerbröckelung der kristallinischen Gesteine unter dem Einfluß von
Tageshitze und Nachtkälte scheint die Hauptquelle des Wüstensandes zu sein; nur
vereinzelt stammt dieser von einer früheren Meeresbedeckung her.
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
107
43. Jetzige Formen der Erdkruste. Als Ergebnisse aller Vor-
gänge, die vor Jahrtausenden wie in der jüngsten Vergangenheit —
am Boden des Meeres, an der Wasserkante und auf dem festen
Lande — die Erdkruste ausgestaltet haben, stellen sich die heutigen
Formen der Erdrinde dar; fortwährend aber unterliegen sie neuen
Veränderungen. Wohl können wir im großen das Tiefseegebiet
vom Festlandblock unterscheiden, sodann auf der Landoberfläche:
Gebirge, Tafelländer und Senken, endlich in engerer Beziehung:
Ebenen, Stufen, Berge, Täler, Becken und Höhlen —- und danach
die entsprechenden Landschaften; aber, nirgends gibt es in der Natur
die scharfen Grenzen, die wir der Übersicht halber ziehen; überall
finden sich vermittelnde Übergänge.
Neben Erdwärme, Erddrehung und allgemeiner Schwerkraft ist
die Sonnenwärme die Grundursache aller Umbildungen (vgl. S. 93)
Von ihr zumeist hängt auch das Dasein der Lebewesen ab.
C. Erdkunde der Lebewesen.
I. Pflanzen- und Tiergeographie.
44. Pflanzenverbreitnug. Wie die Ergebnisse der Physik, der
Chemie, der Geologie u. s. w. in bezug aus Luft, Meer und Land in
der physischen Erdkunde verwertet werden, so baut auf ihr und den
Forschungen von Botanikern und Zoologen der Geograph die Lehren
auf, die den ursächlichen Zusammenhang zwischen der Erd-
oberfläche stm weitesten Sinne, vgl. 26) und der Verbreitung
von Pflanzen und Tieren aus ihr klarstellen.
Um aus den unorganischen Stoffen Kohlensäure und Wasser
chei Anwesenheit von Salzen) organische Stoffe, insbesondere Stärke,
zu bilden (Assimilation),x bedarf die grüne Pflanze des Sonnen-
lichts (vorzugsweise des zerstreuten), die eine mehr, die andere
weniger. Von der Keimung an sind nicht nur bestimmte Wärme-
mengen, sondern auch gewisse Wärmegrade nötig, und nach deren
Dauer richtet sich die Lebensfähigkeit mancher Gewächse (vgl. z. B.
Weinstock und Buche, 3). Von dem Gewicht der lebenden Pflanze 1
1 Die Bildung der Stärke im Blattgrün (Chlorophyll) kann man durch die
Formel darstellen: 6 Coj + 5 H 0 _ Cg Hjq 0_ + g O,;
die Stärke kann dann in Traubenzucker übergehen <C8 H, „ 05 -j- Häo — C,. H12oe)
und als solcher von Zelle zu Zelle wandern.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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Ii. Die Skernenwrlk.
3. Allgemeines über Fixsterne; Entfernungen.
„Nicht in den Ozean der Welten alle
„Will ich mich stürzen!" — sang Klopstock 1759;1
„ Nur um den Tropfen am Eimer,
„Um die Erde nur, will ich schweben und anbeten!"
Wie unzureichend aber wäre ihm dieser dichterische Vergleich
erschienen, wenn er hätte Kenntnis nehmen können von der ersten
angenäherten Messung der Entfernung eines Fixsterns, die Vesset
80 Jahre später für den zweitnächsten Fixstern ausgeführt hatf und
nun gar erst von den astronomischen Kenntnissen der Jetztzeit!
Wenn früher Sonne, Mond und Sternenhimmel gewissermaßen
nur Leuchte, Uhr und Kalender für die Erde abgaben, so vermochte
selbst das Kopernikanische System noch nicht die ungeheure Aus-
dehnung der Sternenwelt voll zu ermessen; dazu bedurfte es erst
großartiger Fortschritte der Optik, der Lehre vom Licht. Denn ab-
gesehen von der Einwirkung der Sonne auf unsern Wärmesinn ^ und
von chemischen Untersuchungen der Meteorsteine^ wirken die außer-
irdischen Dinge nur auf unser Auge. Unsere Sehkraft aber ist
außerordentlich gesteigert durch Fernrohr (vgl. S. 5 o.), Spektral-
analyse und Photographie!
Diesen stetig vervollkomnmeten Hilfsmitteln — und der mathe-
matischen Rechnung — verdankt die Astronomie nicht nur die Ent-
deckung von vielen Tausenden neuer Himmelskörper, sondern auch
immer mehr Einblick in Bewegung und Beschaffenheit der Gestirne.
Kaum anzuzweifeln ist noch die Behauptung, daß überall int Welten-
raum dieselben Stoffe sind wie aus der Erde, und dafür, daß
überall dieselben Kräfte walten, spricht nicht bloß so manche Einzel-
untersuchung (sogar Vorausberechnung von Entdeckungen), sondern
vor allen Dingen die Entwicklung der ganzen Naturforschung, die
in den verschiedenen Kräften nur verschiedene Formen derselben Be-
wegungs-Energie erkannt hat.
Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Ätherwellen, die durch
Vermittlung des Sehnerven uns als Lichtempfindung zum Bewußt-
sein kommen, beträgt bekanntlich in der Sekunde etwa 300000 km;
1 Anfang der Ode „Die Frühlingsfeier".
3 Es handelte sich um den Stern 61 im Schwan, von dem aus das Licht
nach neuerer Rechnung sogar 6'/2 Jahre gebraucht, um zu uns zu gelangen —
die erste Fixstemparallaxe (f. u.).
3 Diesen sollte man als sechsten Sinn von unserm Tastsinne trennen!
4 Als Beispiel vgl. M, 51 a), S. 103, Anmerk. 7.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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Maximum Zufuhr erhält, wird im Sommer noch in weiter Ent-
fernung von Asiens Küsten aufgehoben durch den landeinwärts
wehenden Monsun; dieser halbjährliche Wechsel ist schon Nearch,
Alexanders Admiral, und genauer Hippalus, einem Schiffskapitän
der Ptolemäerff bekannt geworden. Das tropische Afrika saugt sogar
beständig vom Guinea-Busen her einen Teil des 80-Passats nach
dem Landinnern hinein. — In kleinerem Maße zeigen örtliche
Winde den Gegensatz der Erwärmung: an Küsten zieht bei Tage
der Seewind landeinwärts, bei Nacht der Landwind seewärts; in
Gebirgen weht bei Tage der Talwind die erwärmten Hänge hinan,
bei Nacht der Berg wind von den erkaltenden Höhen abwärts; eis-
bedeckte Verghänge haben aber auch bei Tage kalte Fallwinde mit
Schneestürmen (z. B. auf dem Hochland von Ecuador).
Da der Wind — allgemein gesprochen — nicht nur an der
Gestaltung der Landoberfläche beteiligt ist — es sei nur an Dünen,
Wüstensand und Löß erinnert ff. u.) — und die Meeresströmungen
hervorruft, sondern auch Wärme- und Niederschlagsverteilung regelt,
also alle Lebewesen beeinflußt, ja deren Keime verbreitet, so ist er
„eine Kulturmacht ersten Ranges". 2
31. Wasser. Die an der Oberfläche aller stehenden und fließenden
Gewässer, sowie an den Pslanzenblüttern stattsindende. vom Winde
geförderte Verdunstung^ liefert der Luft Wasser dampf, der als
solcher ganz farblos, ja unsichtbar ist,4 aber im Sonnenlicht für die
Himmelsfärbung maßgebend ist. Ganz ohne ihn und ohne Staub
würde uns das Himmelblau zum Schwarz werden; bei wasserdampf-
armer Luft erscheint uns der Himmel dunkelblau, in wasserdamps-
reicher aber hellblau; verdichtet sich der Wasserdampf, so wird die
Färbung grauweiß; beim Durchgang der Sonnenstrahlen durch viel
getrübte Luft tritt uns Gelb-Rot in die Erscheinung (s. S. 68).
Die Verdichtung des Wasserdampfes zu Tröpfchen (in kalten Höhen
zu kleinen Eisnadeln) ergibt Wolken oder — was in den untersten
Schichten dasselbe ist — Nebel. Eine Wolke ist an sich kein be-
ständiges Gebilde, sondern nur eine Stelle in der Luft, an der sich
beständig Dampf verdichtet. ° Der Eintritt der Verdichtung hängt
nicht sowohl von dem absoluten Feuchtigkeitsgehalt der Luft
(Dampfdruck) ab, als von dem relativen, d. h. dem Verhältnis der * *
1 Danach hieß das Arabische Meer (s. U. 96) Meer des Hippalus, der
Monsun selbst Hippalus.
* Aufsatzthema!
3 Vgl. besonders 36, S. 52, Anmerk. 5.
4 Es kann nicht oft genug betont werden, daß das, was der Volksmund bei
einem Wasserkessel oder der Lokomotive als „Dampf" bezeichnet, physikalisch nicht
mehr Dampf ist, sondern „Dampfwolke".
5 Vgl. besonders die Bildung des „Tafeltuches" auf dem Tafelberg, M> 44, 5,
S. 84, Anmerk. 6.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]